Ellbogendysplasie / ED

                                                   

                                               ----------------------------------  

 

Ellbogendysplasie , auch ED genannt beim DSH

 

Unter Ellbogendysplasie unterscheidet man 3 Missbildungen der Gelenke.

IPA: Isolierter Processus Anconaeus, auf Deutsch - der Krümmungsfortsatz des Ellbogens ist  lose.

FPC: Fragmentierter Processus Coronoideus medialis - gebrochener innerer Kronenfortsatz

Panositis: generalisierte Knochenhautentzündung beim Hund

 

All diese 3 Erkrankungen werden unter Ellbogendysplasie ( ED ) zusammengefasst. Das Schlimme bei der ED ist, dass die o.g. Erkrankungen, oder auch deren Folgen, einzeln wie auch zusammen auftreten können. Der Hund leidet unter schmerzhaftem Lahmheit, bewegst sich nur, wenn es eben sein muss. Die Gliedmassen können Fehlstellungen aufweisen. Meistens treten diese Beschwerden während der stärksten Wachstumsphase auf. Das ist zwischen dem 4. - 8. Monat. Zwischen den verschiedenen Erkrankungen im Ellbogengelenk gibt es nur geringfügige Unterschiede. Darum ist es wichtig, eine richtige Diagnose bei einem geeigneten Tierarzt durch Röntgenaufnahmen zu bekommen.

Ursachen der ED.

1) Man geht von einer Überbelastung in der Wachstumsphase aus, z.B. lange Spaziergänge, Fahrradfahren, Springen und auch übermäßiges Treppensteigen.

2) Hochwertiges, übermäßiges  Füttern von Welpenfutter oder extra Hinzufügen von Vitaminpräparaten. Dies bewirkt eine Störung des Calcium/Phosphat- Verhältnisses.

3) Erbliche Veranlagungen, obwohl man noch nicht genau weiß, welche Faktoren dafür verantwortlich sind.

4) Unfälle, dadurch verursachte Verstauchungen, Brüche, aber auch Stürze und Tumoren. 

                             

Isolierter Processus Anconaeus ( IPA) : Eine Abtrennung des Krümmungsfortsatzes des Ellbogenhöckers, das auf ähnliche Weise losgehen kann. Es ist nur mit Knorpel am Knochen verbunden und somit an dieser Stelle gegen mechanische Einwirkung geschwächt. Der Processus Anconaeus kann dann abreißen. In 30% der Fälle kommt diese Erkrankung beidseitig vor. Das abgelöste Stück muss operativ entfernt werden. Eine Verbesserung des Zustandes zeigt sich sehr rasch, wenn der Verschleiß noch nicht zu weit fortgeschritten war. Eine weitere Störung im Ellbogengelenk kann dann das ungleiche Längenwachstum von Elle und Speiche sein. Die Teile passen nicht aufeinander, sodass sich eine Art Stufe bildet. Dieser Zustand kann sich normalisieren. Wird diese Erkrankung aber bei einem erwachsenen Tier diagnostiziert, muss in jedem Fall eine Behandlung statt finden.

Fragmentierter Processus   coronoideus medialis ( FPC )

An der Innenseite des Ellbogens finden wir an der Elle ein Knochen-Stückchen, das den Namen Processus Coronoideus trägt. Wenn er während der Wachstumsphase nicht richtig verknöchert, ist er instabil und kann abbröckeln, um dann lose im Gelenk liegen zu bleiben. Dieses  abgelöste Stücke verursachen immer einen Verschleiß im Gelenk, auch Arthrose genannt. Es ist sehr schmerzhaft. Die Probleme treten meist so ab drei bis zehn Monaten  auf. 50 Prozent der Hunde haben es beidseitig. Nach drei Wochen zeigt sich eine Besserung.

Panositis/ generalisierte Knochenhautentzündung ) beim Hund

Die Panositis ist eine Erkrankung der langen Röhrenknochen bei jungen großwüchsigen Hunden. Warum dies so ist, wurde noch nicht vollständig geklärt.  Da der Deutsche Schäferhund am häufigsten betroffen ist, gilt eine genetische Disposition als gesichert. Es wird vermutet, das ein chronisches Stauungsödem im Markraum des Knochens während der Wachstumsphase infolge Diaphysenkrümmung und venöser Abflußstörung entsteht. Es kann aber auch eine Durchblutungsstörung des Knochenmarkssein. Durch vermehrte Eiweißfütterung kommt es im Knochenkompartiment zur Ablagerung von osmotisch aktivem Eiweiß und die Folge ist ein Ödem, das zur Erhöhung des intraossären Drucks und zur Kompression der Blutgefäße im Markraum führt. An weiteren Ursachen werden Stoffwechselstörungen, Allergien, Parasitosen, Autoimmunreaktionen nach Virusinfektionen sowie Hyperöstrogenismus diskutiert. Rüden sind davon häufiger betroffen als Hündinnen.

Die Panositis betrifft vor allem das Fettmark. Während der cyclischen Krankheitsperoden kommt es zur Degeneration der medullären Fettzellen, die mit Veränderungen des marknahen Trabekelknochens einhergeht. Histologisch ist eine vermehrte osteo- und fibroblastische Aktivität im Periost, im Endost sowie im Markraum zu erkennen. Die periostalen Ossifikationsprozesse sind eine Folge der Umstrukturierung und der Regeneration des Markraumes.

Die klinische Symptomatik kommt mit der akuten Lahmheit einer Gliedmaße, deren Ausmaß von gering- bis hochgradig variiert. Es können auch mehrere Gliedmaßen gleichzeitig betroffen sein. Das Durchschnittsalter der betroffenen Tiere liegt zwischen 5 und 12 Monaten, kann sich bei Hunden aber auch bis zum 2. und ausnahmsweise bis zum 5. Lebensjahr erstrecken. Es werden Entzündungszeichen wie Fieber, Anorexie und im ausgeprägten Fällen auch Apathie beobachtet. Bei länger andauernder Krankheit entsteht eine Muskelatrophie an der betroffenen Gliedmaße. Das akute Stadium kann in eine chronische Verlaufsform mit schubweisen Lahmheitsepisoden in mehrwöchigen Abständen übergehen.

Diagnose: Die Tiere zeigen bei der Druckpalpation der betroffenen Röhrenknochen starke Schmerzreaktionen.

Differenzialdiagnose: Es kommen alle Jungtierkrankheiten mit Lahmheiten in Betracht wie Osteochondrosis dissecans, Processusanconaeus, Hüftgelenkdysplasie, Kreuzbandriss, Meniskopathie sowie Verstauchungen und Brüche in Betracht.

Therapie: Zur symptomatischen Schmerzbekämpfung werden nicht steroidale Anthiphlogistika und in Einzelfällen auch Glucocorticoide eingesetzt. Die Krankheit heilt meistens bis zum 2. Lebensjahr aus. Inwieweit die Reduktion übermäßiger Proteinfütterung zu einer Beschleunigung der Heilphase führt ist ungeklärt.

 

                                                                                 ----------------------------------                   

OCD: Osteo Chondrose Dissecans des medialen Abschnittes der Trochlea Humeri

                                 Osteo Chondrose Dissecans ( OCD ):

Während der Wachstumsphase kann es vorkommen, dass Knorpel nicht verknöchern. Diese Stellen bleiben dann dick  und sehr empfindlich. Der Knorpel kann sich von der Unterschicht des Gelenkes teilweise oder ganz ablösen und lose im Gelenk liegen bleiben. Der darunter liegende Knorpel verwächst sich jedoch nicht mit dem abgerissene Stück und er füllt auch das entstandene "Loch" nicht wieder auf. Durch diese Unregelmäßigkeiten im Gelenk entsteht Verschleiß. OCD offenbart sich häufig so rund nach vier bis sieben Monaten und kommt meist beidseitig vor.  Rüden erkranken in der Regel häufiger als Hündinnen.

Es hat sich bewiesen, dass eine zu reichliche Fütterung von Welpenfutter und der damit verbundene zu hohe Calciumwert OCD verschlimmert. Meistens handelt sich um große, viel zu schwere Tiere, die nach außen gedrehte Vorderbeine aufweisen. Eine Operation ( Abkratzen der Knorpelschicht ) ist notwendig, garantiert aber keine 100% ige Heilung.      

                                                                             ----------------------------------         

                                                        

        Home          Der Schäferhund