Schwimmersyndrom

                                                   

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Das Schwimmersyndrom ist eine wenig erforschte Entwicklungsstörung beim Welpen. Wenige Ärzte kennen diese Erkrankung und seine Behandlungsmethoden. Bei Hundewelpen im Alter von ca. 10 - 16 Tagen , bei manchen Rassen auch erst nach ca. 4 - 5 Wochen ) , sieht man in manchen Würfen , gerade dann, wenn sie anfangen zu laufen, Welpen, die nicht richtig auf die Beine kommen. Das sie nicht in der Lage sind richtig  zu stehen und nur flach ( wie ein Schwimmer) liegen können. Diese Erscheinung wird meistens durch Krämpfe, Zuckungen und Sehstörungen begleitet. 

Sieht man genau hin, sieht man bei diesen Welpen vom Rumpf abgegrätschte Beine auf. Sie können weder richtig gehen noch stehen und rudern  mit ihren Beinen herum, was aussieht wie Schwimmbewegungen. Daher beruht auch der Name " Schwimmersyndrom ".

Man geht von einer mangelhaften bis nicht vorhandenen Ausbildung der Myelin-Scheide der Nerven aus. Die Nerven können so die Reizweiterleitung zum Muskel nicht oder nur eingeschränkt gewährleisten.
Mit relativ einfachen Maßnahmen kann man den Tieren sehr gut helfen den Normalzustand zu erreichen.
Mit Bewegungsübungen und Massagetechniken wird die Bildung der Myelin-Scheide angeregt so dass die Tiere in relativ kurzer Zeit stehen und laufen können. Auch der Brustkorb bildet sich physionomisch aus.
Je früher das Syndrom erkannt wird und je eher mit einer Behandlung begonnen wird, um so eher stellt sich ein Erfolg ein.
Zu 99 % heilt das Syndrom aus ohne Spätfolgen zu zeigen.


Viele solcher Welpen sind früher dann euthanasiert worden. Obwohl in vielen Fällen, die betroffenen Welpen mit der Zeit selber oder mit Unterstützung laufen lernen und ein völlig normales Leben führen können.

Durch das Auseinandergrätschen der Gliedmaßen erfolgt ein Druck vor allem auf die Innenseiten der Gliedmaßenenden, wobei das eigene Körpergewicht in Form einer Hebelwirkung verstärkt auf die Gliedmaßen übertragen werden kann. Dadurch richten sich bei vielen Welpen die in diesem Alter noch sehr weiche Beine haben ( sie haben ja noch kein knöchernes Skelett ) unter Belastung der Fersengelenke und Fußwurzelgelenke weiter auswärts. Es kann zu einer Überdehnung der betroffenen Gelenkkapsel kommen, die zu einer Versteifung des Gelenks führen kann. Die Gliedmaßen können sich aber auch leider dauerhaft verbiegen, was auch eine Drehung der Gliedmaßen verursachen kann. Das könnte das Laufen und Stehen dann ganz unmöglich werden lassen.

Bei schwergewichtigen Welpen wird der Brustkorb durch die Bewegungseinschränkung fast ständig in Bauchlage liegenden Tiere gedrückt, wodurch das Brustbein leiden würde. Die Rippen , die in diesem Alter noch sehr biegsam und weich sind , geben dem Druck nach, sodass der Brustkorb flach und breit wird mit der Zeit. Dennoch wurde auch schon bei einigen Züchtern beobachtet, das auch Welpen ohne Zutun , auf die Beine kommen. Sie zeigen dann auf einmal nur noch geringe Mängel an.

Jedoch unabhängig von der Schwere der Erkrankung und deren Verlauf sind die betroffenen Welpen kräftig und munter.

Man sollte nur als Züchter darauf achten, das der Welpenboden nicht rutschig ist, also einen griffigen Boden aufweist. Die Welpen sollten nicht zu schwer sein, denn das kann das Schwimmersyndrom noch fördern.

Die Störungen können alleine abheilen, man kann aber auch Abhilfe schaffen. Zuerst einmal sollten die zu schweren Welpen das Gewicht reduziert bekommen. Dann kann man Massagen der Beine und Bewegungstherapie anstreben. Für eine griffige Unterlage ist auf jeden Fall zu sorgen, damit die Beine nicht weg rutschen, auseinander grätschen können. Im fortgeschrittenen Zustand kann man versuchen, die Beine so zu bandagieren, dass vor allen Dingen die unteren Gliedmassengelenke nicht weiter belastet werden.  Besonders bei ganz schweren oder bewegungsarmen Welpen kann man eventuell vorübergehend die Beine zusammen binden. Da die Welpen aber schnell wachsen, muss der Verband spätestens alle 2 Tage erneuert werden. Dazu muss eine Bewegungstherapie angeordnet werden. Dies sollte aber von einem erfahrenen Arzt oder Züchter beobachtet werden. Hat sich der Brustkorb angefangen zu deformieren, sollte der Welpe auf einer Handtuchrolle gelegt werden, das Lager muss besonders weich gepolstert sein.

Mittel wie Vitamine, oder andere Medikamente helfen nicht, sind also rausgeschmissenes Geld. keine Untersuchung hat bisher bestätigt, das Medikamente helfen. 

Das Schwimmersyndrom ist nämlich keine Störung des Knochenaufbaus. Züchter die sehr früh erkennen, das ein Welpe ein Schwimmersyndrom zeigt, haben den größten Behandlungserfolg.

                                       

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                                                   Zusammenfassung !

Diagnostik:  In der Regel kann man mit dem Auftreten des Schwimmersyndroms zwischen 10 -  

                     16 Tagen rechnen.

Rassen :        So ziemlich alle Rassen, ob groß oder klein.

Symptome:    Meist symmetrisches Grätschen der Vor - oder Hinterbeine mit rudernden Bewegungen. Diese Welpen können zuerst weder stehen noch laufen. Es kommt dadurch zu Verbiegungen der noch zu der Zeit weichen Gliedmaßen - und des Rippenskeletts auf Grund von Belastungen durch das eigene Gewicht.

Differenzialdiagnose: Angeborene Missbildungen oder Fehlstellungen der Gliedmaßen. sowie angeborene Erkrankungen des Nervensystems, Stoffwechsel und Herzerkrankungen. Es spielen auch bakterielle Infektionen eine Rolle.

Mögliche Ursache : Übergewicht der Welpen m glatte, rutschige Böden, Schwäche der Welpen,  z.B. durch Untergewicht, bakterielle Infektionen, es kann aber auch schon während der Tragzeit zu einer Infektion kommen. 

Therapie:  zuerst mal das Gewicht bei übergewichtigen Welpen reduzieren, die Unterlage griffig machen, Bewegungsübungen und Massagen, bei Problemen mit  dem Brustkorb, die Lagerung vertiefen, auf eine Handtuchrolle legen,  Handtuchrolle als Polsterung für den Rücken. Die Beine bandagieren um die Gliedmaßen zu entlasten , oder Beine, damit sie stärker werden .

Prognose: Unterschiedlich, je nach Schweregrad des Syndrom, ob starke Veränderungen bestehen. Dann  müssten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Erkennt man das Schwimmersyndrom sehr früh, ist die Prognose  günstig.

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